Tipps zur Trauung

Wir freuen uns mit Ihnen, wenn Sie dieses Wagnis des Vertrauens im kirchlichen Rahmen begehen wollen. Wir verstehen dies als Ihre Feier und möchten Sie diese soweit wie möglich mitgestalten lassen. Wir empfehlen Ihnen, sich in die Vorbereitung einzubringen: je mehr Sie an Zeit und Engagement investieren, desto mehr haben Sie davon.

Wenn Sie Ihre Trauung planen, rufen Sie im Pfarramt an und machen den Trautermin aus. Hierbei sind Sie nicht auf Samstagnachmittag festgelegt – auch Freitagnachmittag ist als Termin schon gewünscht und praktiziert worden. Wichtig ist nur, dass die Kirche frei ist und ein Organist und Pfarrerin oder Pfarrer Zeit haben.

Gespräch vor der Trauung

Wir machen dann mit Ihnen einen Gesprächstermin circa zwei Monate vorher aus, bei dem es um die Gestaltung der Trauung geht. In diesem Gespräch möchte unsere Pfarrerin oder unser Pfarrer Sie zudem kennenlernen.

Danach suchen Sie sich einen Trauspruch aus und erklären uns, wieso dieser Spruch Ihnen als Motto für Ihre Ehe gefällt. Wenn Sie mögen, können Sie auch ein Gottesdienstblatt gestalten und dazu von uns Vorlagen erhalten.

Ebenfalls aussuchen dürfen Sie sich eine Traufrage. Sie überlegen sich damit, wie Sie Ihre Ehe verstehen wollen und was Sie einander öffentlich, das heißt vor Gott und der Gemeinde, zusagen wollen.

Im Folgenden haben wir einige Tipps für Sie zur Trauung zusammengestellt und geben Antworten auf Fragen wie zum Beispiel:

Organisatorisches

Blumenschmuck

Wir bitten Sie um Blumenschmuck Ihrer Wahl, den wir dann im Anschluss an die Trauung an Kranke oder Alte in der Gemeinde weitergeben. Die Spannbreite reicht von einem Strauß für den Altar bis hin zu einem Schmücken der Bänke. Schleifen dafür gibt es in der Kirche. Bitte bringen Sie in Absprache mit unserer Küsterin/unserem Küster den Blumenschmuck vor der Trauung an.

Finanzielles

Unser Organist bekommt 30 Euro für das Spielen bei einer Trauung. Bei Begleitung von Gesang oder besonderen Wünschen erbitten wir 40 Euro.

Aufgebot

Am Sonntag vor der Trauung (nach Absprache auch eine Woche vorher) schließen wir Sie namentlich ins Fürbittengebet ein und erbitten daher Ihren Gottesdienstbesuch.

Knien bei dem Trauakt / Ringtausch

Beides ist nach Ihrem Wunsch möglich. Sagen Sie bitte beim Traugespräch beziehungsweise danach im Pfarramt und der Küsterin/dem Küster Bescheid, damit die Kniebank oder eine Ringschale an Ihrem besonderen Tag bereitsteht. Es gibt eine schlichte Ringschale in der Kirche. Sie dürfen aber natürlich auch eine eigene mitbringen.

Der Kuss …

… im Anschluss an den Trauakt steht in Ihrem Belieben. Bitte der Pfarrerin/dem Pfarrer mitteilen – gleich im Traugespräch oder später zusammen mit dem ausgesuchten Trauspruch und der Erklärung dazu und den ausgesuchten Traufragen. Eine Übersicht an Traufragen haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Stammbuch

Ein Stammbuch erhalten Sie bei der standesamtlichen Trauung. Bringen Sie es am besten zur Trauung mit. Ein Tipp: Geben Sie diese Aufgabe am besten an Trauzeugen oder Eltern weiter. Sie haben sicher genug, an was Sie an dem Tag der Trauung denken müssen. Sie können das Stammbuch ab der übernächsten Woche nach der Trauung ausgefüllt während der Bürostunden (Mo 8.30-12.30, Do 8.00-12.00) abholen oder unser ehrenamtlicher Bote bringt es Ihnen vorbei.

Veröffentlichung

Wir veröffentlichen normalerweise Ihre Namen im vorhinein im Nachrichtenblatt der Gemeinde Messel und im nachhinein im Gemeindebrief „Die Brücke“. Wenn Sie dies nicht wünschen, bitte teilen Sie dies rechtzeitig im Pfarramt mit.

Kollekte

Wir erbitten am Ausgang nach dem Traugottesdienst eine Kollekte, die für die jeweils anstehenden Zwecke in der eigenen Gemeinde bestimmt ist. Herzlichen Dank. Wenn Sie eine Spendenbescheinigung wünschen, stecken Sie die Kollekte bitte in einen Umschlag mit Ihrer Adresse darauf.

Fotografieren / Videoaufnahmen

Wir bitten Sie, dies zu konzentrieren, damit die Feier nicht gestört wird. Schön wäre es, wenn Sie eine Person zum Fotografieren bestimmen könnten und eine Person für Videoaufnahmen. Wir bitten darum, beim Fotografieren auf den Einsatz des Blitzes zu verzichten. Das Blitzen stört die Trauung besonders, wie die Erfahrung aus vorangegangenen Trauungen gezeigt hat.

Wir empfehlen als Standort die erste Bank und die Orgelempore, die durch die Sakristei zugänglich ist, um das Brautpaar von vorne in den Blick zu bekommen. Beim Fotografieren und Filmen sollte nicht im Altarraum herumgelaufen werden. Wir als Pfarrerin und Pfarrer werden zwar nicht gestört, da wir auf das Brautpaar konzentriert sind, aber es stört die Andacht der Gemeinde und löst unnötigen Ärger aus.

Trauspruch

Bitte geben Sie ihren Trauspruch spätestens eine Woche vor der Trauung im Pfarramt bekannt. Wir freuen uns, wenn Sie noch etwas dazu sagen können, wieso Sie diesen Spruch ausgewählt haben und was er Ihnen bedeutet. Eine Übersicht an Trausprüchen haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Werfen Sie einen Zettel in den Briefkasten oder rufen Sie uns an (Telefon: 06159 298). Sie können uns auch auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen. Wenn Sie ein Fax senden möchten, auch das ist möglich: Unsere Faxnummer ist 06159 616. Sie können auch eine E-Mail an elkeburkholz@kirchemessel.de schreiben.

Welche Kommunikationsform Sie auch wählen, wichtig ist uns, dass Sie uns Ihre Gedanken mitteilen und dass dies rechtzeitig für unsere Vorbereitung ist. Vielen Dank.

Fragen und Antworten

Wie läuft der Traugottesdienst ab?

Damit Sie sich in Ruhe den Ablauf des Traugottesdienstes ansehen können, haben wir diesen hier für Sie zusammengestellt.

Was ist, wenn Sie nicht beide evangelisch sind?

Ein Partner ist katholisch:

Sie müssen sich zwischen einer evangelischen Trauung unter Beisein eines katholischen Geistlichen oder einer katholischen Trauung unter Beisein eines/einer evangelischen Geistlichen entscheiden. Der Unterschied besteht aus katholischer Perspektive darin, wer den eigentlichen Trauakt (das Auflegen auf Ihre Hände mit der segnenden Hand bzw. Stola) vornimmt, nicht in der Wahl des evangelischen oder katholischen Gebäudes. Für eine rein evangelische Trauung brauchen Sie als katholischer Partner ein Dimissoriale (als evangelische Pfarrer sind wir gehalten, Sie darauf hinzuweisen).

In der Praxis spielt dies selten eine Rolle. Nach unserer Erfahrung sind auch die katholischen Kollegen Ihnen zugewandt und daran interessiert, diesen besonderen Tag in Ihrem Leben zu einem besonders schönen Tag werden zu lassen. Das katholische Formular, das der Kollege ausfüllen muss, enthält zwar die Aufforderung, Ihre Kinder, wenn Sie welche bekommen, katholisch zu taufen und zu erziehen, aber nicht umsonst ist auch die Lebensordnung unserer Landeskirche nur im Punkt Trauung noch nicht überarbeitet. Die Wirklichkeit verändert sich schneller als Gesetzestexte und bürokratische Vorschriften und wir Pfarrerinnen und Pfarrer als „Gottes Bodenpersonal“ sind zuhörbereit für das, was Sie angeht.

Einen wichtigen Unterschied gibt es allerdings zwischen katholischer und evangelischer Praxis: die Trauung Geschiedener, bei der die Evangelische Kirche die liberale Position bezieht. Jesus hat die Scheidung verboten – im Unterschied zur damaligen Praxis (siehe z.B. Matthäusevangelium Kapitel 5,31 und 32). Ein Motiv war sicher der Schutz der Frau, die einfach ohne Begründung weggeschickt werden konnte, in eine völlig verarmte und unversorgte Existenz.

Wenn Menschen heute die Ehe schließen, das Wagnis des Vertrauens eingehen, dann tun sie das nach unserer Erfahrung mit der festen und tiefen Absicht, dass dies von Dauer sei, dass damit Verlässlichkeit und Heimat geschaffen sei, dass man trotz aller Schwierigkeiten aneinander ein Leben lang wachsen könne.

Dass trotzdem mehr als ein Drittel aller Ehen in Deutschland geschieden werden, ist gesellschaftliche Realität und schafft erhebliche seelische Verletzungen, nicht zuletzt bei den Kindern. Der Jesus, den wir aus den Evangelien kennen als den, der Sünder und Zöllner wieder in das Volk Gottes integriert, wäre der letzte, der verurteilend statt helfend und heilend mit dieser Wirklichkeit umgehen würde. Deshalb ist es nach evangelischer Auffassung legitim, auch für eine neue Partnerschaft um Gottes Segen zu bitten.

Ein Partner gehört einer Kirche an, die zur Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen gehört (die meisten evangelischen Freikirchen gehören dazu):

Auch hier sind ökumenische Gottesdienste möglich, die im Einzelnen abgesprochen werden können.

Ein Partner gehört einer anderen oder gar keiner Religionsgemeinschaft an:

Grundsätzlich ist auch hier eine Trauung möglich, insofern wir Trauung verstehen als die Bitte um Gottes Segen für Ihre Partnerschaft. Wichtig ist hierbei eine gründliche Absprache mit Ihrem Partner, damit dessen Gewissen nicht vergewaltigt wird. Auch interreligiöse Trauungen sind möglich, am leichtesten sicher mit jüdischen Partnern (wegen der inhaltlichen Nähe), aber auch mit muslimischen oder buddhistischen
denkbar.

Sind besondere musikalische Wünsche möglich?

Es werden in der Regel drei Lieder während des Traugottesdienstes gesungen.
Wenn Sie mögen, können Sie die Lieder selbst auswählen. Mehr dazu sowie Liedvorschläge nach dem Evangelischen Gesangbuch haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Bestimmte Musikwünsche können Sie nach Rückfrage im Pfarramt mit unserem Organisten absprechen. In der Regel spielt bei Trauungen Klaus Fröhner. Wenn Sie eine Sängerin oder einen Sänger engagieren möchten, ist dies – nach Absprache der Liedauswahl – gerne möglich.

Die barocke Orgel von Karl Philip Wegmann in der evangelischen Kirche in Messel.
Die barocke Orgel von Karl Philip Wegmann in der evangelischen Kirche in Messel.

Achtung: Unsere schöne barocke Denkmals-Orgel von Karl Philip Wegmann ist einen halben Ton höher gesetzt, das heißt die Auswahl ist eingeschränkt. Am besten geht Musik aus der Entstehungszeit der Orgel (1762).

Es gibt aber in der Kirche auch ein Cembalo und ein Klavier. Und auch Ave Maria ist in unserer evangelischen Kirche möglich – es handelt sich ja um den Gruß des Engels an Maria bei der Ankündigung der Geburt Jesu, einen Text aus der Bibel.

Für weitere Vorschläge sind wir offen. Wir können auch Musik von CD einspielen, aber unsere Lautsprecher sind für Sprache, nicht für Musikwiedergabe gedacht.

Können Freundinnen, Freunde oder Angehörige etwas während des Gottesdienstes lesen?

Das ist gut möglich. Empfehlenswert sind hier eine Schriftlesung (z.B. 
1. Korinther 13 oder Philipper 4,4ff) oder ein Gebet (Meditation/Besinnung). Sprechen Sie uns doch einfach darauf an –  auch wenn Sie nach Anregungen für eine Lesung suchen.

Können wir eine Pfarrerin oder einen Pfarrer mitbringen?

Auch dies ist möglich. Melden Sie sich im Pfarramt Messel. Die Kirche muss frei sein, Küster/Küsterin muss können, ebenso der Organist (oder sie müssen einen oder eine mitbringen).

Wenn Ihre Frage hier nicht auftaucht, mailen Sie uns oder rufen Sie uns an. Wir finden sicher eine Antwort oder eine Lösung.